Idee und Planung

 

Nach der Anmeldung bei Geocaching im August 2007 wurden nun die Wochenendfreizeiten bei gutem Wetter fast ausschließlich von der Dosensuche bestimmt, was zur Folge hatte, dass in uns die Idee reifte, auch irgendwann einen eigenen "Käsch" zu legen und zu besitzen. In einem Zeitraum von fünf Monaten versuchten wir, so viel an Erfahrung mit dem neuen Hobby zu sammeln, wie es eben möglich war. Doch dann konnten und wollten wir nicht länger warten. Der Zeitpunkt schien gekommen, um die Cacherwelt mit einer neuen Dose zu beglücken (oder auch nicht).

Zunächst wurde am PC nach einem passenden Fleckchen mit angenehmen Umfeld gesucht. Da zu der damaligen Zeit in Hagen, Stadtteil Ischeland, noch Dosenarmut bestand, war verhältnismäßig schnell eine passende Stelle auf der Karte entdeckt.

 

 

Vor Ort

 

Ein paar Tage später ging es dann an den auserkorenen Ort, um ein geeignetes Versteck zu finden. Hier zeigte sich sofort, dass Theorie und Praxis doch etwas auseinander klafften. Unser Wunschziel lag mitten in einem Vogel- und Naturschutzgebiet, und da wollten wir aus verständlichen Gründen der Obrigkeit auf keinen Fall einen Angriffspunkt liefern. Also wurde das Zielgebiet weitläufig auf dosentaugliche Verstecke untersucht. Und siehe da, wir wurden fündig. Kyrill leistete hier die Vorarbeit, und ein pfiffiger Holzfäller hatte bei seiner zu verrichtenden Tätigkeit per Zufall einen genialen Unterschlupf für unsere Dose geschaffen.

 

 

Es wird konkret

 

Nun galt es, an dieser Stelle möglichst gute Koordinaten zu bestimmen. Das GPS-Gerät wurde in Position gebracht und gestartet. Kaum, dass die ersten brauchbaren Werte sich auf dem Display zu zeigen begannen, musste der Vorgang wegen spontan einsetzender massiver Muggelgefahr abgebrochen werden. Wir hatten zwar ein nettes Plätzchen für unseren Schatz gefunden, aber vor lauter Euphorie ist uns entgangen, dass diese Stelle unweit eines Weges lag, welcher besonders am Wochenende und nach Feierabend von vielen Spaziergängern mit und ohne Doggel frequentiert wird. Trotzdem hielten wir an unserem Versteck fest, denn schließlich bestand ja im zu erstellendem Listing die Möglichkeit, auf Muggelgefahr aufmerksam zu machen. Die Koordinaten wurden in den folgenden Tagen wiederholt gemessen, immer wieder gemittelt und dann für tauglich befunden.

 

 

Das Listing

 

Jetzt ging es an das Erstellen des Listings, welches sich für einen Neuling nicht gerade als einfach erwies. Die vielen zu beantwortenden Fragen und Formulierungen waren damals allesamt noch in englischer Sprache verfasst, was einen nicht unerheblichen Zeitaufwand erforderlich machte.

Außerdem musste schnell gehandelt werden, denn die Angst, dass ein anderer Cacher uns noch kurz vor der Ziellinie einen Abstandskonflikt beschert, war allgegenwärtig. Nach weiteren zwei Tagen war dann der Augenblick gekommen, wo wir auf der Tastatur vom PC die Entertaste drückten und unser Erstlingswerk zur Überprüfung schickten.

 

 

Die Erlösung

 

Jetzt begann die spannende Phase des Wartens. War alles ok, gab es irgendwo einen Fehler, ist uns doch noch jemand zuvor gekommen. Endlich, nach ca. drei Tagen waren alle Hürden fehlerfrei überwunden und Reviewer "tupperman" schaltete am 04. Januar 2008 unsere erste Dose mit dem Namen "Müder Wanderer" unter der Nummer GC18B6E  frei. Damit stand sie bei Geocaching im Netz und konnte ab sofort gesucht und gefunden werden.

Wir waren begeistert.

 

 

Fazit

 

Auch nach über neun Jahren erfreut sich unsere Filmdose mit Umverpackung gerade bei Einsteigern oder Tagesmatrixsuchern immer noch erfreulicher Beliebtheit, was sich in bislang 584 Funden widerspiegelt. Die Natur hat sich zwar nach Kyrill an dieser Stelle einiges zurückerobert, aber unser Schätzchen ist nach wie vor aktiv und gut zu finden. Im Laufe der Jahre wurden von uns so einige Döskes versteckt, bzw. Eventveranstaltungen organisiert, aber es ist wie beim ersten Verliebtsein, die Erinnerungen an den Anfang vergisst man nie.

Heute, bei der großen Dichte ausgelegter Caches, wird es zunehmend schwieriger, irgendwo in der freien, schönen Natur noch einen Platz für ein neues anspruchsvolles Werk oder eine nette Runde zu finden, ohne die Umwelt durch eine längere Anreise mit dem Cachemobil zu belasten.

 

 

17.10.2015